Danas Geschichte
Im Dezember machten wir, mein Mann u. ich mit unserer Zwergdackelin Susi (fast
15 Jahre alt) und Ernie, unserem griechischen Strandhund (4), Kurzurlaub in
einem Fischerdorf im Dollart.
Dort lernten wir Linda kennen, eine dunkle, sehr hübsche und vor allem sehr gut
erzogene Münsterländerin (5 Jahre alt, als überzähliges Tier lt. damaliger
Zuchtbestimmungen, wo mehr als 6 Tiere im Wurf keine Papiere erhielten und in
der Regel zu töten waren, wurde sie vom Tierarzt nicht getötet, sondern einem
Tierheim zur Handaufzucht freigegeben. Dort fand Linda ihr Frauchen). Allerdings
war sie den Annäherungsversuchen unseres Ernies, der spielen wollte, etwas
reserviert und zickig gegenüber. Von dem Frauchen erfuhren wir, dass sie vor 4
Wochen 9 Junge bekommen hatte. In der Nachbarschaft haben Leute einen
Großen Münsterländer mit Papieren erstanden und dieser noch viel zu junge
Hund (ohne die erforderliche Zuchtzulassung) fand Linda in der Hitze
unwiderstehlich, hüpfte über den Zaun und beglückte sie.
Weil Münsterländer und noch dazu mal endlich nach einigen Tierschutzfällen
und bei dem alter unserer Dackelin mal ein Welpe so der Traum meines Mannes
waren, baten wir, den Wurf ansehen zu dürfen.
Ansehen und einen aussuchen und fest reservieren war eins.
Kurz vor Weihnachten erreichte uns die Bitte, doch unseren Hund zu holen, die
Vermittlung der Welpen lief nicht wunschgemäß dort und als wir hinkamen
erkannten wir, dass die junge Frau mit den vielen Hunden besobnders in
finanzieller Hinsicht rettungslos überfordert war.
Wir nahmen 4 Welpen mit und vermittelten 3 davon. Dann fuhren wir noch einmal
hin, holten 4 Welpen und vermittelten sie alle.
Inzwischen kam ein wunderschöner Rüde zurück, der sehr gut geführt wurde
wegen Allergie eines Kindes. Er fand nach 2 Wochen ein tolles Zuhause in der
Eifel.
Gerne hätten wir ihn selbst behalten, aber in Anbetracht unserer vielen eigenen
Tiere hielten wir es für besser, ihn zu vermitteln.
Alle Käufer halten Kontakt zu uns, ich berate bei Problemen, wir sehen die
Welpen, nehmen sie, die inzwischen kaum noch Welpen sind, auch mal für ein
Wochenende usw. u. sehen so die Entwicklung.
Alle Hunde sind nicht in
Jägerhand, sondern Familienhunde bei sehr engagierten und sportlichen Leuten,
die die Erziehung ernst nehmen, im Sinne von Welpenkurs, ausreichend Bewegung
und Spiel.
Da die Tiere hier gut verkauft werden konnten, konnten wir die junge Familie im
Norden ein wenig entlasten. Wir haben allen Käufern geraten , sich bezüglich
Kastration mit Tierärzten in
Verbindung zu setzen und nicht wild zu vermehren.
Fortsetzung:
Heute möchte ich einmal wieder über
Dana berichten.Sie ist inzwischen 2 1/2 Jahre alt.
Nach der Welpenschule, die sich schlussendlich als nicht sehr gut erwiesen hat,
versuchten wir noch einmal eine Ausbildung auf einem Platz des Deutschen
Schäferhund-Vereins, der Training für alle Hunde anbot.
Nach anfänglichem Spaß an der Sache und gutem Erfolg entpuppte sich das Training
zunehmend als Strafexerzieren für Herrn und Hund..Auch ein Gespräch mit
Trainerin und Vorsitzendem des Vereins brachte keinen Erfolg. Dana lebt zusammen
mit Ernie einem Griechen Mix unbekannter Rassenversammlung und er war der Erste,
der dort die Leistung verweigerte. Die Enttäuschung - besonders für meinen Mann
- war so tief, dass er fortan Hundeschulen mied, wie der Teufel das Weihwasser.
Nach einer beeindruckenden Clickertrainingseinführung hätten wir gerne weiter
gemacht, allerdings bei zwei Hunden erschien es meinem Mann ,der die
Hauptbetreuungsarbeit der Hunde, bedingt durch meine Berufstätigkeit auf sich
nehmen musste, nicht durchführbar.
Dana zieht nach wie vor an der Leine, allerdings nur im Gelände. Sobald wir im
besiedelten Raum sind, geht sie durchaus akzeptabel. Für unsere täglichen Gänge
im Wald kommt sie an die Schleppleine, weil sie einen ungeheuer starken
Jagdtrieb entwickelt hat. Sie ist fahrig und sehr ablenkbar.
An der Schleppleine ist sie abrufbar, gehorcht sehr gut, sobald die Nabelschnur
nicht für sie spürbar ist, jagt sie. Eigentlich haben wir das Gefühl, sobald
sie im Gelände ist, ist sie im Dienst und jagd ...
Ihr verdanken wir durch ihre Aufmerksamkeit viele Naturbeobachtungen, die wir
ohne sie nicht hätten.
Allerdings macht sie das,was ein Münsterländer eigentlich auch soll - sie gibt
Laut. damit sind dann Wildtiere gleich wieder auf der Flucht. Zuhause ist sie
ein verschmuster, sich gerne in den Vordergrund schiebender
Clown. Sie ignoriert druaßen andere Hunde- es sei denn, man interessiert
sich zu viel für ihr Hintereil. Dann gibt es eine sehr schnelle, nachdrückliche
Ermahnung.
Ihr Freund Ernie darf frei laufen, er geht schon mal stürmisch auf andere Hunde
zu, Das nimmt Dana übel, weil sie das Privileg des Freilaufens nicht hat und es
gibt dann Knüffe. Allerdings darf Dana schon mal schwimmen gehen, was der
wasserscheue Ernie mit einem Gang nur mit Füßen ins Wasser und lautem Gebell
quittiert, dann
kriegt sie bei der Rückkehr Knüffe.
Ansonsten sind beide verträglich mit ihren 4 Katzen. Zwei dieser Stubentiger
werden respektiert und man hält vorsichtshalber Abstand. Zwei sind Hundatzen,
die man schon mal ins Genick packt und sie ins Spielkörbchen befördert. Die
Katzen quittieren das schon mal mit Aufrichten, fauchen und gelegentlichen
Prankenerhebungen, allerdings nie mit dem gefürchteten Schlagen mit Kralle.
Beide Hunde spielen mit ihrem
Spielzeug miteinander (Tampen, Bälle etc.). Sie spielen und kaspern immer mal
wieder durch Raufspiele ihre Rangfolge aus. Besonders beliebt ist das Spiel:
"Ätsch, ich sitze bei Herrchen auf der Couch- Ätsch und jetzt ich" (Hund
erfindet immer wieder irgendwas, was von der Couch herunter lockt),
Grundsätzlich macht Dana keinen neurotischen Eindruck weil sie nicht jagdlich
arbeiten darf. Beide Hunde dürfen gelegentlich als Belohnung Mäuschen buddeln
und sind auch schon mal erfolgreich., Besonderen Spaß macht es, wenn Herrchen u.
Frauchen nichts ahnend mit ihnen am Feldrand gehen, kurz rein zuspringen und
Fasane hochzutreiben (zum Glück bisher ohne Erfolg).
Beide Hunde sind ausgesprochen kinderlieb und freundlich, Fremden gegenüber,
allerdings, wenn Danas Geschwister kommen,was in zwischen seltener geworden ist,
wird es unbequem. Sie verteidigt ihr Revier und mit Futter- na ja, das ist dann
sicherer, wenn wir es in verschiedenen Räumen servieren. Mit Ernie, ihrem
Partnerhund ist es kein Problem, mit den Katzen auch nicht.
Soweit Danas Geschichte.
Karin Oehl